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Franz Anton Mesmer – der Ursprung der modernen Hypnose

Franz Anton Mesmer

Franz Anton Mesmer (1734–1815) gilt als der Begründer der modernen Hypnose. Der aus Deutschland stammende Arzt entwickelte im 18. Jahrhundert die Lehre des animalischen Magnetismus, die davon ausgeht, dass alle Lebewesen durch eine unsichtbare, energetische Kraft miteinander verbunden sind. Der Arzt und Magnetiseur Franz Anton Mesmer spielte eine wesentliche Rolle in der Geschichte der Hypnose. Bereits im 18. Jahrhundert arbeitete er mit Trancezuständen und legte damit die Grundlage für das, was wir heute als Hypnosetherapie kennen. Überliefert ist, dass Mesmer auch in Frauenfeld tätig war.

Franz Anton Mesmer wurde am 23. Mai 1734 (nicht 1723) im kleinen Ort Iznang am Bodensee geboren – als drittes von neun Kindern. Im heutigen Ortsteil von Moos wuchs er an der Höristrasse 10 auf.

Zu seinen Ehren trägt dort eine Strasse seinen Namen, und sein Geburtshaus an der Hauptstrasse ist bis heute gut erhalten.

Seine Nachkommen leben noch immer überwiegend in der Bodensee-Region. Von 1742 bis 1746 erhielt Mesmer Musik- und Lateinunterricht im Kloster Grünenberg, das sich damals zwischen Moos und dem Ortsteil Weiler befand.

Im Jahr 2019 begaben sich Nicole Wackernagel und eine Berufskollegin auf die Spuren von Franz Anton Mesmer. Sie besuchten verschiedene Orte, an denen Mesmer wirkte, um mehr über seine Methoden, Techniken und die Ursprünge seiner Arbeit zu erfahren.

Denn nicht ohne Grund gilt Franz Anton Mesmer bis heute als Vater der modernen Hypnose.

Geburtshaus von Franz Anton Mesmer in Moos am Bodensee – dem Begründer der modernen Hypnose und wichtigen Pionier der Hypnosetherapie


Für den jungen Franz Anton Mesmer war die Zeit im Kloster Grünenberg besonders prägend. Viele der Details, die heute kaum dokumentiert sind, stammen aus den Erzählungen eines Mannes, der sich seit Jahrzehnten intensiv mit dem Leben und Wirken Mesmers beschäftigt.

In dem heute bewaldeten Gebiet, wo einst das Kloster stand, finden sich noch Spuren dieser Vergangenheit. Zwischen alten Bäumen und einer kleinen Lichtung liegt ein Ort, der – so berichten Besucher – eine spürbar besondere Atmosphäre ausstrahlt.

Dank eines Stipendiums des Bischofs Franz Konrad Rodt konnte Mesmer seine Ausbildung fortsetzen. Von 1746 bis 1750 besuchte er das Jesuitenkolleg in Konstanz, wo er eine umfassende humanistische Bildung erhielt.

Anschliessend studierte er kurze Zeit Theologie, bevor er sich auch mit Mathematik, Philosophie, Physik, alten Sprachen und Französisch beschäftigte.

Im Jahr 1759 zog Mesmer nach Wien, wo er zunächst Jura, später jedoch Medizin

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tudierte – ein Fach, das ihn sofort faszinierte. Er wurde als Schüler des Hofarztes von Kaiserin Maria Theresia aufgenommen und lernte von weiteren bedeutenden Lehrern seiner Zeit. Diese Jahre legten den Grundstein für seine spätere Forschung und für das, was später als Mesmerismus und Grundlage der modernen Hypnose bekannt werden sollte.


Franz Anton Mesmer – Musik, Magnetismus und die Entstehung des „animalischen Magnetismus“

Franz Anton Mesmer war nicht nur Arzt, sondern auch ein leidenschaftlicher Liebhaber der Musik. Besonders faszinierte ihn die Glasharmonika, ein damals neuartiges Instrument, dessen sphärische Klänge als beruhigend und heilend galten. Mesmer spielte selbst dieses Instrument, und kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart komponierte zwei Stücke eigens für die Glasharmonika.

Ein Jesuitenpater und Astronom fMaximilian Hell beeindruckte Mesmer 1774, als dieser mit Hilfe von Magneten eine heilsame Wirkung auf Tiere und Menschen beschrieb.

Er fing an, damit zu experimentieren und gelangte schliesslich zu der Überzeugung, dass es nicht die Magnete selber waren, die für die Heilung zuständig sind, sondern er selber diese Heilkräfte besitzte. Er nannte dies „Animalischer Magnetismus“.

Mesmer wurde immer erfolgreicher und gründete sogar ein Spital für seine Methode des Heilens. Schon vorher gab es in Wien Skeptiker, die Mesmers Methoden hinterfragte, jetzt aber mit seinem Erfolg fingen sie sich an zu formieren.

Diese Ärzte benutzten eine junge Pianistin, die blind war, um zu beweisen, dass seine Heilmethoden erfolglos waren. Dies wurde Mesmer zu Verhängnis.

1777 wurde durch eine Expertenkommission, die durch die damalige Kaiserin eingesetzt wurde, festgestellt, dass Mesmer ein Betrüger sei. Enttäuscht von dieser Entwicklung zog er 1778 nach Paris, wo ihn Unterstützer beim Aufbau einer neuen Praxis begleiteten.

 

Teil einer Glasharmonika – das Instrument, das Franz Anton Mesmer und Wolfgang Amadeus Mozart faszinierte und als Symbol für Schwingung und Harmonie in der Hypnosegeschichte gilt

Dort erlebte er grosse Erfolge, doch erneut stellte sich die medizinische Fakultät gegen ihn. Im Jahr 1784 kam eine weitere Untersuchungskommission – der unter anderem Joseph-Ignace Guillotin angehörte – zu dem Schluss, dass Mesmers Methoden keine wissenschaftliche Grundlage hätten. Kurz darauf spitzte sich in Frankreich die politische Lage zu, und mit dem Beginn der Revolution kehrte Mesmer schliesslich nach Deutschland zurück. Trotz aller Widerstände gilt Franz Anton Mesmer bis heute als visionärer Wegbereiter der Hypnose und psychosomatischen Medizin.


Franz Anton Mesmer – seine Zeit in der Schweiz

Im Jahr 2015 jährte sich der 200. Todestag von Franz Anton Mesmer. Zu diesem Anlass hielten Nicole Wackernagelund der amerikanische Hypnoseausbildner Sean Michael Andrews einen Vortrag über das Leben und Wirken Mesmers. Auch die Thurgauer Zeitung berichtete über dieses besondere Ereignis.

 

Nach seinen erfolgreichen Jahren in Deutschland und Wien zog es Mesmer immer wieder in die Schweiz. Bereits 1794 erhielt er das Thurgauer Bürgerrecht und machte die Region zu seiner Wahlheimat. Zunächst lebte er in Wagenhausen im Kanton Thurgau, südwestlich von Stein am Rhein. Er versuchte dort, mit Schweizer Ärzten in Austausch zu treten – was ihm teilweise gelang, auch wenn viele seiner Zeitgenossen seinen Heilmethoden skeptisch gegenüberstanden.

Von 1809 bis 1812 lebte Mesmer zurückgezogen in Frauenfeld – im Haus an der Zürcherstrasse 153 (damals Haus Nr. 47), in dem sich heute die Rathaus Apotheke befindet. Hier führte er weiterhin Experimente mit dem Somnambulismusdurch und behandelte bis ins hohe Alter arme Kranke unentgeltlich.

Aus dieser späten Lebensphase stammt auch sein Werk „Mesmerismus“, das

 

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aufgrund der Kriegsjahre erst 1814 erschien. Viele seiner Gedanken und Beobachtungen sind bis heute bemerkenswert – insbesondere für moderne Hypnosetherapeuten, die darin frühe Konzepte finden, welche den Grundstein für heutige Methoden der Hypnosetherapie legten.

Es existiert über diese Zeit: „Mesmerismus“, das wegen des Krieges erst 1814 erschien. Die Techniken von Franz Anton Mesmer sind heute noch interessant, da sie Aspekte berücksichtigen, die vor allem für Hypnosetherapeuten lehrreich sind.